eigtl. Anatolij Aronow; russischer Schriftsteller; Präs. des sowjet. PEN-Zentrums 1989-1991; Werke u. a.: "Der Bronzevogel", "Schwerer Sand", "Die Kinder von Arbat", "Jahre des Terrors"; auch Film- und Fernsehdrehbücher
* 14. Januar 1911 Tschernigow (Ukraine)
† 23. Dezember 1998 New York/NY (USA)
Herkunft
Anatolij Naumowitsch Rybakow (eigentlich Aronow) war der Sohn eines Ingenieurs. Ab 1918 wuchs er im Moskauer Viertel Arbat auf. Seine jüdische Familie, die im intellektuellen Milieu zu Hause war, pflegte die Zweisprachigkeit (Russisch und Französisch).
Ausbildung
Bis 1934 absolvierte R. ein Studium am Moskauer Institut für Transportwesen mit einem Abschluß als Verkehrsingenieur. Wie DER SPIEGEL (42/1988) berichtete, wurde er zeitweilig wegen sogenannter konterrevolutionärer Umtriebe verbannt. 1941-1945 leistete er Kriegsdienst. U. a. war er für den Fahrzeugpark eines Gardeschützenkorps verantwortlich. 1945 nahm er an der Besetzung Berlins teil.
Wirken
Nach dem Studium arbeitete R. bis etwa 1946 als Kraftfahrzeugingenieur im Transportwesen. Als Schriftsteller debütierte er 1948 mit dem Roman "Der Marinedolch", der der erste Teil einer Trilogie um Mischa Poljakow wurde. Fortgesetzt wurde sie mit den Romanen "Der Bronzevogel" (Zeitschriftenabdruck 1956) und "Der Schuß" (Zeitschriftenabdruck 1975). Die Trilogie umfaßt die Zeit vom russischen Bürgerkrieg bis zum ...